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Von Stuttgart weiter nach Frankfurt und einer weiteren frohen Botschaft: Kemal Kayankaya ist zurück! Nach einer Pause von nicht weniger als 10 Jahren hat Jakob Arjouni mit "Kismet" den vierten Roman um seinen türkischstämmigen Detektiven vorgelegt. |
Ob man Jakob Arjouni nun wirklich einen Gefallen tut, wenn man ihn permanent mit Raymond Chandler vergleicht, sei mal dahingestellt. Wahr ist: Arjounis Kayankaya-Romane sind frei von jener Miefigkeit, die viele deutsche Kriminalromane auszeichnet. Deshalb erfreut sich die Reihe auch außerhalb Deutschlands großer Beliebtheit: Arjounis Bücher wurden nicht nur ins Englische und andere westeuropäische Sprachen übersetzt, sondern zum Beispiel auch ins Polnische oder Bulgarische.
Aufruhr im Frankfurter
Bahnhofsmilieu: Eine neue Gang mit dem bizarren Namen "Armee
der Vernunft" drängt in das Geschäft der Schutzgelderpressung.
Die "Armee" zeichnet sich nicht nur durch eine beispiellose
Brutalität aus bei geringstem Zahlungsverzug wird dem
armen Opfer gleich ein Finger abgeschnitten -, sondern auch durch
irrwitzig hohe Forderungen. Außerdem destablisieren die Brutalos
das wenn nicht gerade harmonische, so doch weitgehend friedliche
Gefüge der albanischen, türkischen und deutschen Organisationen.
Kayankayas brasilianischer Freund Romario betreibt eine kleine Pinte ("Saudade"), die aus gutem Grunde eher wenig frequentiert wird. Als sich die "Armee" mit ihren horrenden Forderungen an Romario wendet und auch er einen Finger einbüßt, eilt Kayankaya seinem Freund zu Hilfe. Ratzfatz liegen zwei seltsam weiß geschminkte Leichen auf dem fleckigen Boden der Gaststätte. Kayankaya verscharrt die Leichen im Fichtenwald, doch wenn man zwei Männer erschießen muss, will man schon wissen, warum.
Eine Ebbelwoi-Connection?
Der "Chef ein Fleischimporteur oder Gebrauchtwagenhändler
oder Rummelbudenbesitzer"? Eine am Tresen geborene Schnapsidee
nach dem Motto "Ei, mache mer doch aach mal e bissi Mafia"?
-
Eine Spur führt Kayankaya zu Doktor Ahrens, einen Tütensuppen-Fabrikanten;
eine weitere in die Hinterzimmer kroatischer Heimatvereine und die
schäbigen Stuben der trostlosen Sammelunterkünfte für
jugoslawische Bürgerkriegsflüchtlinge.
"Kismet"
ist ein gut geschriebener und origineller Krimi um den Irrsinn des
Nationalismus auch des deutschen. Der Roman zeichnet sich
durch rasante, witzige Dialoge und lebensechte Figuren aus. Arjounis
Held Kemal Kayankaya türkischer Abstammung, aber nach
dem frühen Tod der Eltern bei einer deutschen Familie aufgewachsen
ist ein genialer Griff, um unsere Vorurteile aufzuzeigen,
diese auch in links-liberalen Kreisen weitverbreiteten "Na-wann-gehts-denn-wieder-in-die-Heimat?"-Leutseligkeit.
Der ewige Ausländer, wenn Sie so wollen. In dem Sinne ist Arjounis
Roman in Zeiten, in denen integrationsunwillige Dumpfbacken von
Leitkultur schwafeln, nicht nur ein gutes, sondern auch ein wichtiges
Buch.
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